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DIE Weihnachtslesung am 04.12.2015 - eine Rückschau

07.12.2015 – 10.12.2015

Kleiner Presserückblick

‚Alle Jahre wieder‘ – Weihnachtslesung, die Vierte im „KuK“

Hat Wilhelm Hey, als er im Jahre 1837 das bekannte Weihnachtslied „Alle Jahre wieder“ schrieb, an den „Kunsthaus-Keller“ und die Reihe „Weihnachtslesung“ gedacht? Wohl kaum, denn er als Sohn eines Pfarrers und sein Leben dem christlichem Glauben als Prediger widmend, hätte zumindest versucht, das mehr unweihnachtliche Treiben von Frau Dr. Eisner, der Chefdramaturgin unseres Theaters und Frau Hinsching, der Leiterin des Kunsthauses Meyenburg zu verhindern. Weit hätte er es nicht gehabt, denn er wirkte in Gotha und hätte sicher Kenntnis gehabt, dass auch in diesem Jahr wieder - in dies nun zum vierten Mal - versucht wurde, dem Ruf dieses Festes, das man mit Friedens, Stille und Besinnlichkeit verbindet, den Garaus zu machen. Beschlossen die Beiden ihre Lesung im Dezember des Vorjahres mit einer Geschichte, die mit ‚Volltrunkenheit durch übermäßigem Whiskygenuss bei der Zubereitung eines Truthahnes‘ endete, so starteten sie in diesem Jahr dem Titel gemäß gleich mit Rotwein – und man mag es kaum glauben: Frau Dr. Eisner schaffte es, vier (!) Lebkuchenherzen gleichzeitig in den Mund zu bekommen. Das Ergebnis war offensichtlich, denn wie schon jeder weiß, „ab 125 g lässt die Deutlichkeit in der Aussprache nach!“ Und dann begann das Feuerwerk der humorvollen, bissigen, skurrilen bis zu frivolen Geschichten, die bei den Gästen wahre Begeisterungsstürme verursachten. Nachdem die Figur des Christkindes verkohlt war, könnte Asterix in der Krippe liegen – so der Vorschlag des Buben. Der eine der drei Weisen hatte anstelle von Gold ein Kaugummipapier – glänzt auch schön -, der zweite als „Rauchwerk“ eine MARLBORO in der Hand und der dritte Heilige eine Pistole. In dieser heute unruhigen Gegend vielleicht keine schlechte Variante, um das Christkind zu schützen. Weiter mit einem kleinen Gedicht im bayrischen Dialekt hier als Ausschnitt: “Apfent, Apfent, der Bärwurz(Schnaps) brennt. Erst trinkst oan, dann zwoa, drei, vier, dann hauts de mit deim Hirn an d`Tür.“ Mangels Lametta wurde Sauerkraut auf die Zweige gehangen und dies mit Silberbronze angestrichen. Und als man zu Silvester das Sauerkraut wieder für das Essen benötigte, wurde es wieder abgenommen, mit Terpentinöl gereinigt und den Gästen vorgesetzt. Nach Genuss schossen beim Niesen Silbersterne aus der Nase und auch der Goldzahn glänzte silbern. Wie eine Geschichte ausgeht, in der für die Schwester Schlüpfer gekauft wurden, für die Braut mit Pelz gefütterte Lederhandschuhe und diese Geschenkpäckchen dann vertauscht werden, dies mag an dieser Stelle nicht verraten werden, denn nach dem ausverkauften Kunsthaus gibt es für die Nordhäuser, die auch Lachkrämpfe bekommen möchten, zwei Wiederholungen dieser Lesung: am 14.12. in der ‚Flohburg‘ und am 15.12. in der ‚Traditionsbrennerei‘. Zurück aber zum „KuK“: Zur ‚Umrahmung‘ gab es anfangs eine ebenfalls nicht zu ernste Ansage – neudeutsch ‚Anmoderation‘ – durch den Vorsitzenden des KUNSTHAUS MEYENBURG Fördervereins, Herrn Dr. Pientka; weiter waren Rot- und Weißwein im Angebot und im Anschluss wurden die Eindrücke in vielen Gesprächen mit den Vortragenden und den Mitgliedern des Fördervereins vertieft. Da die Anregung zur Lesung in 2014 – auch eine Reihe „Erotischer Geschichten“ zu initiieren – auf keinen fruchtbaren Boden bei dem Duo Eisner/Hinsching gefallen war, wurde nach den mehrfachen „Vorhängen“ angefragt, ob man denn im Dezember 2016 nicht auch mit Gesang aufwarten könne? Denn ein abschließendes Kompliment sei gestattet: Das gesangliche Können von Frau Dr. Eisner bei wiederholtem Vortrag der Liedzeile „Stille Nacht, heilige Nacht“ verlangte einen Extraapplaus und lässt auf Wiederholung hoffen! Bleibt an dieser Stelle abzuwarten, ob diese Anregung umgesetzt werden wird. Sicher ist aber, dass das Kunsthaus auch in 2016 ein sehenswerter und hörenswerter – also insgesamt lohnenswerter – Ort der Kunst sein wird, dessen Ausstrahlung weit über unsere Region hinausgeht.

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